Unsere Protection-Strategie schützt Portfolios und macht sie (noch) nachhaltiger

Mit einer klassischen Collar-Strategie lassen sich hohe Portfolio-Verluste reduzieren. Unsere Protection-Strategie bietet dazu noch weitere Vorteile, gerade in Sachen Nachhaltigkeit.

Text: Claude Hess

Investitionen in nachhaltige Anlagen können zusätzlichen Schutz gegen Wertverluste bieten.

Risikoaverse Investorinnen und Investoren können wählen: Entweder sie investieren in ein Portfolio mit hohem Obligationenanteil und tiefer Aktienquote. Oder sie bleiben (ohne zusätzliches Risiko) in einem Portfolio mit einer höheren Aktienquote investiert, die mittels einer Collar-Strategie abgesichert ist. Zur Erinnerung: Ein Collar besteht aus dem Kauf einer Put-Option und dem Verkauf einer Call-Option. Mit dieser Optionsstrategie wird ein Rahmen oder «Kragen» um die bestehende Aktienposition gelegt. 

Mit unserer Protection-Strategie, die in unseren Swisscanto-Protection-Fonds standardmässig zur Anwendung kommt und permanent greift, profitieren Anlegerinnen und Anleger zusätzlich von weiteren Vorteilen. Als Nebenprodukt der Absicherung gibt es ein Plus an Nachhaltigkeit (siehe Grafik, unten):

Verkauf nicht-nachhaltiger Titel

Während sich in den aktiven Swisscanto-Portfolios nur Titel befinden, welche einen gewissen Nachhaltigkeits-Standard (Responsible oder Sustainable) erfüllen, enthält ein (Aktien-)Index auch nicht-nachhaltige Positionen. Beim S&P 500 Index fallen knapp 5 % der Titel unter die Ausschlusskriterien von Swisscanto. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die z.B. Streubomben und -munition herstellen, Kinderarbeit in ihren Lieferketten haben oder Kohle fördern. Mit dem Collar wird eine Shortposition auf den Index erzeugt und die Aktienquote wird somit synthetisch reduziert. Folglich werden die nicht nachhaltigen Titel verkauft, ohne dass sie sich im Portfolio befinden. 

Die Vorteile unserer Protection-Strategie

Die Vorteile unserer Protection-Strategie (Quelle: Zürcher Kantonalbank)

Druckmittel gegen nicht nachhaltige Geschäftsmodelle

Der Verkauf eines Titels übt tendenziell Abwärtsdruck auf seinen Preis aus. Dies macht es für eine Firma teurer, sich über die Aktienmärkte Geld zu verschaffen. Die Eigenkapitalkosten steigen und die nicht-nachhaltige Geschäftstätigkeit wird weniger rentabel. Im Extremfall hat die Firma die Wahl, ihr aktuelles Geschäft aufzugeben oder sie muss es nachhaltiger gestalten. Somit übt die Collar-Strategie indirekt Druck auf nicht-nachhaltige Firmen aus, ihr Geschäftsgebaren verantwortungsbewusster zu gestalten.

Investorinnen und Investoren, die Firmen mit sozial, ökologisch und hinsichtlich Unternehmensführung wenig fortschrittlichen Businessmodellen selektieren, tragen ein höheres Risiko, die gehaltenen Positionen als «Stranded Assets» verbuchen zu müssen. Ein Beispiel dafür sind Kohleproduzenten. In einer CO2-neutralen Welt wird Kohle in Anlageportfolios keinen Platz mehr haben, denn es ist nicht absehbar, dass rechtzeitig ausgereifte und genug günstige Technologien zur Verfügung stehen, um das CO2 aus der Verbrennung von Kohle abzufangen.

Dieses «Transition-Risk» stellt für einen Investor ein beträchtliches finanzielles Risiko dar, welchem mit einem adäquaten Risikomanagement begegnet werden muss. Dieses Risiko kann vermieden werden, indem gar nicht erst in gewisse Titel investiert wird. In den aktiven Swisscanto Gefässen wird auf die Investition in solche Titel meist verzichtet. Und mit der Collar-Strategie werden diese sogar verkauft (siehe Abschnitt oben). Die Collar-Strategie transformiert somit ein finanzielles Risiko in eine finanzielle Opportunität, da mit ihr von einem allfälligen Kursrückgang aufgrund des «Transition-Risk» profitiert werden kann.

Mehr Einflussnahme

Die Absicherung mit der Protection-Strategie ermöglicht es, den Aktienanteil im Portfolio zu erhöhen und den Obligationenanteil entsprechend zu reduzieren - ohne zusätzliches Risiko. Inhaberinnen und Inhaber von Aktien geniessen ein Mitspracherecht bei der Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten. Nachhaltige Anliegen können auf diese Weise mehr Gewicht bekommen.

Umweltbewusste Investorinnen und Investoren von entsprechenden Swisscanto Fonds müssen aber nicht selbst Abstimmen gehen und einen Nachhaltigkeitsdialog mit den Unternehmen führen (Voting & Engagement). Dies übernimmt die Zürcher Kantonalbank für sie.

Fazit

Unsere Protection-Strategie mindert zum einen Aktienverluste, zum anderen erhöht sie den Nachhaltigkeitsgrad eines Portfolios. Die Absicherung bietet also nicht nur Chancen auf eine bessere Performance, sondern beruhigt sogar das Gewissen. Denn: Firmen, welche ihre Hausaufgaben gemacht haben und ein zukunftsträchtiges und nachhaltiges Geschäftsmodell verfolgen, werden von der Bekämpfung des Klimawandels profitieren.