Börsenturbulenzen – eine «Falle» für Anlagefehler
Bei heftigen Börsenbewegungen neigen Anlegerinnen und Anleger zu emotionalen Handlungen, die sie später bereuen können. Dieser Artikel beleuchtet zehn häufige Fehler beim Investieren und gibt wertvolle Tipps, wie sie sich vermeiden lassen.

Anlagefehler No 1: Emotional handeln
Die heftigen Kursreaktionen an den Aktienmärkten hat viele überrascht. Und das Börsenumfeld dürfte auch künftig noch eine Weile fragil und wenig vorhersehbar bleiben. Doch gerade in turbulenten Zeiten gilt es Ruhe zu bewahren. Kurzfristige Entscheidungen, die durch Gier oder Angst motiviert sind, erweisen sich in der Regel als keine gute Lösung. Was häufig vorkommt: die Börse bricht ein, in Panik verkauft man alle Anlagen mit Verlust. Erholt sich die Börse, steigen viele erst zu spät ein und realisieren, wenn überhaupt, nur geringe Kursgewinne. In nervösen Börsenzeiten wie diesen sind Anlegerinnen und Anleger gut beraten, vor dem Handeln eine professionelle Kundenberatung in Anspruch zu nehmen.
Anlagefehler No 2: Mangelnde Diversifikation
Ein häufiger Fehler beim Investieren ist, dass Anlegerinnen und Anleger «alle Eier in denselben Korb legen», also beispielsweise den gesamten Anlagebetrag in Aktien eines einzelnen Unternehmens steckt. Fällt der Aktienkurs, drohen herbe Verluste, und bei einer Pleite des Unternehmens sogar ein Totalausfall. Dieser typische Fehler beim Investieren lässt sich vermeiden, indem der Anlagebetrag auf mehrere Anlageklassen wie beispielsweise Aktien, Obligationen, Immobilien, Geldmarkt, Edelmetalle oder Rohstoffe, auf diverse Sektoren (unter anderem Pharma, Konsumgüter, Industrie) und auf mehrere Regionen verteilt wird. Im Fachjargon heisst das «diversifiziert anlegen». Dies ist auch für kleinere Anlagebeträge möglich. Geeignete Instrumente hierzu sind beispielsweise Exchange Traded Funds (ETFs) oder Portfoliofonds.
Anlagefehler No 3: Keine Anlagestrategie
Ein weiterer klassischer Fehler beim Investieren besteht darin, nach dem Zufallsprinzip zu handeln. Stattdessen gilt es, eine auf seine individuellen Ziele sowie Risikobereitschaft und -fähigkeit basierende Anlagestrategie zu erstellen.
Anlagefehler No 4: Nicht investieren
Der grösste Fehler beim Investieren überhaupt ist jedoch, gar nicht zu investieren. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell tiefen Sparzinsen. Denn wer Vermögen auf dem Bankkonto liegen lässt verpasst Renditepotenzial, dessen langfristige Wirkung meist unterschätzt wird – Stichwort Zinseszinseffekt. Wer anlegt, sollte dies regelmässig tun, am besten quartalsweise oder monatlich. So lassen sich in der Regel gute Durchschnittspreise erzielen.
Anlagefehler No 5: Eisern an Anlagen festhalten
Grundsätzlich ist es sinnvoll, nicht bei jedem Börsenzucken die einmal definierte Anlagestrategie kurzerhand über Bord zu werfen. Zu den gängigen Fehlern beim Investieren zählen indes auch, zu lange auf Buchverlusten sitzen zu bleiben. Dieses psychologische Phänomen wird allgemein als Verlustaversion bezeichnet. Will heissen: Verluste zu realisieren schmerzt uns mehr, als das Einfahren von Gewinnen Freude bereitet. Dies kann dazu führen, keinerlei Anlagen zu tätigen (siehe dazu Anlagefehler No 4). Daraus folgt in der Regel, dass Anlegerinnen und Anleger langfristig aufgrund des Kaufkraftverlusts weniger auf der «hohen Kante» haben als beim kontinuierlichen Anlegen. Daher ist es wichtig, Verluste nicht beharrlich auszusitzen, sondern in die Zukunft zu schauen. Was helfen kann: von Beginn weg feste Regeln für einen Verkauf setzen.
Anlagefehler No 6: Teure Anlagestrategie
Jedes Anlageprodukt bringt jährliche Kosten mit sich, und Kosten schmälern die Rendite. Deshalb lohnt es sich, die Kosten vergleichbarer Anlageprodukte einander gegenüberzustellen. Mit Vorteil werden dabei Anlageprodukte etablierter Anbieter ausgewählt, welche die Performance und Kosten transparent ausweisen. Doch Vorsicht: Ein teureres Produkt muss nicht zwangsweise schlechter sein als ein günstigeres Produkt. Deshalb ist wichtig, jeweils die Rendite nach Kosten, also die Nettorendite, über mehrere Jahre anzuschauen.
Anlagefehler No 7: Anlegen und nicht mehr hinschauen
Ein weiterer Fehler beim Investieren besteht darin, kein sogenanntes Rebalancing vorzunehmen. Geld in eine Anlagestrategie stecken und dann über mehrere Jahre ungesehen investiert lassen, kann gefährlich sein. Denn Anlageklassen verändern sich über Zeit. So kann zum Beispiel der Aktienanteil deutlich anschwellen und die einmal definierte individuelle Risikotoleranz verletzen. Damit erhöht sich auch das Verlustpotenzial. Deshalb gilt es regelmässig das gesuchte Gleichgewicht der Anteile mittels Rebelancing zu vollziehen (siehe Box unten).
Was ist Rebalancing?
Ein regelmässig durchgeführtes Rebalancing dient dem Zweck, dass das Portfolio weiterhin zu den Anlagezielen und der Risikotoleranz der Anlegerin bzw. des Anlegers passt. Ein Beispiel: Eine Anlegerin hat eine Anlagestrategie bestehend aus 30% Aktien und 70% Obligationen gewählt. Steigen die Aktienmärkte nun stark an, aber die Obligationenmärkte nur marginal, erhöht sich der Aktienanteil im Portfolio deutlich über 30%, während der Obligationenanteil unter die 70%-Marke sinkt. Um zur ursprünglichen 70-30-Aufteilung zurückzukehren, muss die Anlegerin also Aktien verkaufen und Obligationen dazukaufen.
Anlagefehler No 8: Hin und Her macht Taschen leer
Dieser Fehler beim Investieren hängt mit den Anlagefehlern No 1 und No 3 zusammen. Denn das kurzfristige Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren ist oft motiviert durch emotionale Reaktionen auf Marktschwankungen oder ist einer unklaren Anlagestrategie geschuldet. Etwa, dass jene Wertpapiere gekauft werden, die gerade «en vogue» sind – Stichwort Herdentrieb. Allerdings: jede Transaktion kostet und kann die Rendite schmälern.
Anlagefehler No 9: Verheissungsvollen «Geheimtipps» folgen
Machen Sie einen grossen Bogen um Angebote, die «todsichere Investments» oder «Super-Renditen» versprechen. Denn grundsätzlich gilt: mit grossen Renditechancen gehen auch immer grosse Risiken einher. Erfolgsversprechender ist stattdessen eine Anlagestrategie zu bestimmen, die zur persönlichen Risikotoleranz und zu den Anlagezielen passt. Dabei hilft die Kontaktaufnahme mit einer professionellen Anlageberatung.
Anlagefehler No 10: Nur in Dinge investieren, die man kennt
Dies vorweg: Es geht nicht um die Anlageinstrumente. Anlegerinnen und Anleger müssen sich über die Chancen und Risiken jedes Anlageinstruments informieren – dies gilt insbesondere für strukturierte Produkte mit Hebelwirkung. Es geht vielmehr darum, beispielsweise ausschliesslich in bekannte Schweizer Aktien zu investieren. Ein zu starker Fokus auf das Bekannte verschlechtert in der Regel die Diversifikation und lässt Renditechancen ungenutzt (siehe dazu Anlagefehler No. 2).
Zusätzliche Informationen zu Fehlern beim Investieren und wie man sie vermeiden kann gibt es auch in der Sendung Geld
Rechtliche Hinweise
Rechtliche Hinweise
Diese Publikation wurde von der Zürcher Kantonalbank erstellt und ist für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt. Sie richtet sich nicht an Personen in anderen Ländern.
Die Publikation wurde von der Zürcher Kantonalbank mit geschäftsüblicher Sorgfalt erstellt und kann Informationen aus sorgfältig ausgewählten Drittquellen enthalten. Die Zürcher Kantonalbank bietet jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der darin enthaltenen Informationen und lehnt jede Haftung für Schäden ab, die sich aus der Verwendung des Dokuments ergeben.
Diese Angaben dienen ausschliesslich zu Werbe- und Informationszwecken und stellen weder eine Anlageberatung noch eine Anlageempfehlung dar. Diese Publikation stellt weder ein Verkaufsangebot noch eine Aufforderung oder Einladung zur Zeichnung oder zur Abgabe eines Kaufangebots für Finanzinstrumente dar, noch bildet es eine Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Dem Empfänger wird empfohlen, die Informationen allenfalls unter Beizug eines Beraters auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen Verhältnissen sowie auf rechtliche, regulatorische, steuerliche und andere Auswirkungen zu prüfen. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen können jederzeit angepasst werden.
Wo nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben auf die Vermögensverwaltung der Zürcher Kantonalbank unter der Marke Swisscanto, welche vorliegend kollektive Kapitalanlagen schweizerischen, luxemburgischen und irischen Rechts (im Folgenden «Swisscanto Fonds»), umfasst.
Die in diesem Dokument enthaltenen Meinungsäusserungen und Einschätzungen zu Wertpapieren und/oder Emittenten wurden nicht gemäss den Vorschriften zur Unabhängigkeit von Finanzanalysten erstellt und stellen somit Werbemitteilungen dar (und nicht unabhängige Finanzanalyse). Insbesondere unterliegen die für solche Meinungsäusserungen und Einschätzungen verantwortlichen Mitarbeiter nicht notwendigerweise Beschränkungen für den Handel mit den entsprechenden Wertpapieren und dürfen grundsätzlich eigene Geschäfte oder Geschäfte für die Bank in diesen Wertpapieren tätigen.
Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Swisscanto Fonds sind die jeweiligen veröffentlichten Dokumente (Fondsverträge, Vertragsbedingungen, Prospekte und/oder wesentliche Anlegerinformationen sowie Geschäftsberichte). Diese können kostenlos bezogen werden unter products.swisscanto.com/ sowie in Papierform bei der Swisscanto Fondsleitung AG, Bahnhofstrasse 9, 8001 Zürich, die für die luxemburgischen Fonds als Vertreterin fungiert, und bei allen Geschäftsstellen der Zürcher Kantonalbank, Zürich.
Bei Fonds mit Domizil Irland ist die Carne Global Fund Managers (Schweiz) AG Vertreterin. Die Zahlstelle für die irischen Swisscanto Fonds in der Schweiz und für die luxemburgischen Fonds ist die Zürcher Kantonalbank.
Es wird darauf hingewiesen, dass allfällige Angaben über die historische Performance keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance darstellen und allfällig ausgewiesene Performancedaten, die bei der Ausgabe und Rücknahme von Fondsanteilen erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt lassen können. Allfällige im Dokument enthaltene Schätzungen bezüglich zukünftiger Renditen und Risiken dienen lediglich Informationszwecken. Die Zürcher Kantonalbank übernimmt dafür keine Garantie.
Mit jeder Investition sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden.
Hinsichtlich allfälliger Angaben bezüglich Nachhaltigkeit wird darauf hingewiesen, dass es in der Schweiz kein allgemein akzeptiertes Rahmenwerk und keine allgemeingültige Liste von Faktoren gibt, die es zu berücksichtigen gilt, um die Nachhaltigkeit von Anlagen zu gewährleisten.
Bei luxemburgischen und irischen Swisscanto Fonds sind Informationen über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte gemäss der Offenlegungsverordnung (EU) 2019/2088 abrufbar unter products.swisscanto.com/.
Die in dieser Publikation beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sind für US-Personen gemäss den einschlägigen Regulierungen nicht verfügbar. This publication and the information contained in it must not be distributed and/or redistributed to, used or relied upon by, any person (whether individual or entity) who may be a US person under Regulation S of the US Securities Act of 1933. US persons include any US resident; any corporation, company, partnership or other entity organized under any law of the United States; and other categories set out in Regulation S. Stand der Daten (wo nicht anders angegeben): 03.2025
© 2025 Zürcher Kantonalbank. Alle Rechte vorbehalten.
Jüngste Aktualisierung: März 2025