Anlegen in Schweizer Aktien: Das gilt es zum Kick-Off der Dividendensaison zu beachten
Am Schweizer Aktienmarkt steht die Dividendensaison vor der Tür: Der Pharmakonzern Novartis eröffnet traditionell den Reigen der Ausschüttungen. Wir erklären, warum beim Anlegen in Schweizer Aktien Dividendenstrategien langfristig attraktiv scheinen und welche Aspekte bei der Umsetzung essenziell sind.
Angesichts den vielen Unsicherheiten in der Geopolitik, den volatilen Finanzmärkten und des Tiefzinsumfelds gewinnt die beginnende Dividendensaison besondere Strahlkraft. Zumal in der Schweiz: Dividenden stehen bei vielen Investorinnen und Investoren als Synonym für eine attraktive und verlässliche Einkommensquelle. Dank der ausgeprägten Innovationskraft und der guten Marktstellung hiesiger Unternehmen darf beim Anlegen in Schweizer Aktien im Vergleich zu den gängigsten internationalen Vergleichsindizes eine überdurchschnittliche Dividendenrendite erwartet werden.
Konkret: unserer Analyse zufolge schütteten die kotierten Schweizer Unternehmen im Jahr 2024 rund CHF 53 Milliarden an ihr Aktionariat aus. Aufgrund der erfreulichen Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr dürfte diese Summe im Jahr 2025 nun noch übertroffen werden. Mit dem jüngsten Zinsrückgang hat sich der Renditevorteil der Dividenden von Schweizer Aktien gegenüber der Rendite von zehnjährigen Schweizer Staatsanleihen auf rund 2.5% ausgedehnt (siehe Grafik unten). Der Renditevorteil könnte in den nächsten Monaten noch zunehmen. Dies, sofern sich die erwarteten Zinssenkungen seitens der Schweizerischen Nationalbank in den nächsten Monaten manifestieren sollten.
Dividenden oder Rückkäufe: Bei Schweizer Aktien ergeben sich verschiedene Wege
Viele kotierte Schweizer Unternehmen haben sich einer progressiven Dividendenpolitik verschrieben, sprich: kurzfristige Gewinnschwankungen werden nicht direkt auf die Dividendenausschüttungen übertragen. Eine solche Dividendenpolitik kann auch als langfristiges Versprechen an die Anlegerinnen und Anleger in Schweizer Aktien betrachtet werden und erweist sich damit als eine Art Verpflichtung. Entsprechend ist dieses Bekenntnis ein starkes Qualitätssignal, da nur Unternehmen mit einem robusten und zukunftsträchtigen Geschäftsmodell ein solches Ausschüttungsverhalten gewährleisten können. Unternehmen, welche seit über 25 Jahren die Dividendenausschüttungen jedes Jahr erhöht haben, werden im Fachjargon als Dividenden-Aristokraten bezeichnet.
Um die hohe Erwartungshaltung von Investoren und Investorinnen in Schweizer Aktien bezüglich beständigen Dividendenauszahlungen nicht zu enttäuschen, haben sich aber auch vermehrt Aktienrückkäufe (siehe Box unten) am Schweizer Aktienmarkt etabliert.
Dieses Werkzeug der Liquiditätsrückführung verleiht dem Management mehr Freiheit bei der Kapitalallokation, da die Aktienrückkäufe einen eher optionalen Charakter aufweisen: Unternehmen können ihre Rückkaufprogramme je nach finanzieller Lage und Marktbedingungen anpassen. Dies ermöglicht es der Unternehmensführung, Kapital effizienter zu nutzen und ihre Finanzstrategie dynamisch zu gestalten. Auch das Tempo für die Durchführung der Aktienrückkäufe kann beschleunigt oder gedrosselt werden. Über die letzten zehn Jahre wurde den Anlegerinnen und Anleger in Schweizer Aktien eine Rendite von jährlich rund 2% in Form von Aktienrückkäufen ausgeschüttet.
Aktienrückkäufe werden wichtiger
Aktienrückkäufe haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da diese einige Vorteile zu Dividendenausschüttungen aufweisen. Wie es der Name impliziert, kaufen Schweizer Unternehmen eigene Aktien am Markt zurück und vernichten die Titel im Anschluss. Durch die Reduktion der Anzahl Aktien erhöht sich der Gewinn pro Aktie. Diese Gewinnverdichtung unterstützt die Kursentwicklung von Schweizer Aktien positiv. Da in der Schweiz Kapitalgewinne steuerfrei realisiert werden können, stellt diese Variante insbesondere für Privatpersonen eine steuerlich attraktive Alternative zu Dividendenausschüttungen dar. Zusammenfassend lässt sich sagen: Aktienrückkäufe bieten eine vielseitige und flexible Methode zur Kapitalrückführung an die Anlegerinnen und Anleger in Schweizer Aktien dar. Die Rückkäufe sollten jedoch sorgfältig und strategisch eingesetzt werden.
Dividenden als gewaltiger Renditehebel beim Anlegen in Schweizer Aktien
Eine progressive Dividendenpolitik ist aber noch mehr als ein Versprechen an die Aktionärinnen und Aktionäre. Ihr kommt eine weitere, bedeutende Aufgabe zu. So dient sie als wichtiges Werkzeug zur Überbrückung der Informations-Asymmetrie, die oftmals zwischen der Unternehmensführung und den Investorinnen und Investoren in Schweizer Aktien besteht: Die Geschäftsleitung verfügt in der Regel über einen klaren Wissensvorsprung über das Unternehmen und dessen operativen Entwicklung. Nachhaltige, steigende Ausschüttungen können deshalb nach aussen hin signalisieren, dass das Management die zukünftige operative Entwicklung positiv beurteilt. Weiter unterstützt eine grosszügige Ausschüttungspolitik eine effiziente Kapitalbewirtschaftung und verhindert Investitionen in wertvernichtende Projekte. Sie wirkt demnach disziplinierend auf das Management.
Historisch betrachtet erweisen sich die Dividenden beim Anlegen in Schweizer Aktien als gewaltiger Renditehebel. So haben die reinvestierten Dividenden aus Anlagesicht zu 50% der langfristigen Gesamtrendite beigetragen. Die restlichen 50% stammen aus der positiven Preiskursentwicklung, welche stark mit dem Gewinnwachstum der jeweiligen Unternehmen korreliert.
Die optimale Kapitalallokation eines Unternehmens äussert sich demnach darin, dass das Unternehmen einerseits wertsteigernde Investitionen tätigt, um zukünftiges Gewinnwachstum zu stimulieren – und andererseits signifikante Kapitalbeträge an die Aktionäre ausschüttet. Aufgrund dieses Trade-Offs zwischen der Reinvestitions- respektive der Ausschüttungsquote ist es zentral, dass eine Dividendenstrategie dieser Abwägung Rechnung trägt. Die vertiefte Analyse der Kapitalallokation eines Unternehmens ist daher zentral für den langfristigen Erfolg einer Dividendenstrategie.
Trade-Off zwischen Reinvestition und Ausschüttung
Die Diversifikation darf beim Anlegen in Schweizer Aktien und Dividenden nicht vergessen gehen
Neben der gründlichen Analyse der Kapitalallokation ist bei der Umsetzung einer Dividendenstrategie schliesslich die Diversifikation über verschiedene Sektoren und Geschäftsmodelle entscheidend. Das ist kein geringes Kriterium: Investorinnen und Investoren, die sich beim Anlegen in Schweizer Aktien ausschliesslich auf die Dividendenrendite konzentrieren, riskieren eine übermässige Abhängigkeit von einigen wenigen Sektoren. Zudem sind Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite häufig in Sektoren angesiedelt, welche strukturellem Gegenwind ausgesetzt sind. Ein Beispiel hierfür ist der Schweizer Telekom-Sektor, der zwar hohe Ausschüttungen gewährleistet, jedoch kaum Wachstumsopportunitäten aufweist und beständigem Margendruck ausgeliefert ist. Daher ist es wichtig, den Diversifikationseffekt zu nutzen und die Aktienpositionen im Portfoliokontext zu beurteilen.
Fazit: Was beim Anlegen in Schweizer Aktien und Dividendenstrategien essenziell ist
- Dividendenstrategien geniessen insbesondere im Kontext sinkender Zinsen beim Anlegen in Schweizer Aktien erhöhte Aufmerksamkeit.
- Für den langfristigen Erfolg einer Dividendenstrategie ist ein holistischer und zukunftsorientierter Ansatz für die Beurteilung des Ausschüttungsprofils eines Unternehmens zu bevorzugen. Entsprechend sollte die Dividendenrendite nicht allein als Entscheidungskriterium dienen.
- Es ist vielmehr zentral, das Geschäftsmodell, die Kapitalallokation und die finanziellen Kennzahlen umfassend zu analysieren, um sie in einem diversifizierten Portfolio entsprechend umzusetzen.
Rechtliche Hinweise
Rechtliche Hinweise
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Stand 01.06.24.