Gold glänzt wieder!

Getrieben wurde der Goldpreis von der Hoffnung auf ein baldiges Ende des US-Zins­erhöhungs­zyklus. Die US-Notenbank könnte sich veranlasst sehen, die Zinsen zumindest nicht weiter anzuheben, weil Wirtschaft und Finanzmarkt von Rezessions­sorgen umgetrieben werden. Sorgen bereitete im März vor allem der Bankensektor: die Pleite der kalifornischen Silicon Valley Bank und der Bankrun «Made in Switzerland» liessen Erinnerungen an die Finanzkrise wach werden. In dieser Situation konnte Gold einmal mehr seine Rolle als Safe Haven spielen.

In der Vergangenheit war diese Schwelle von USD 2'000 eine «Knacknuss». Zu einer nachhaltigen Überwindung der Marke 2'000 reichte es bisher noch nicht. Im Gegenteil: Im Anschluss an die 2'000er Höhenflüge folgten stets kräftige Rücksetzer mit Wertverlusten von bis zu 20 Prozent:

Positive und negative Argumente halten sich zurzeit die Waage

Für einen weiteren Anstieg des Goldpreises sprechen folgende Tatsachen:

• Rezessionssorgen bleiben vorläufig bestehen.
• ETF Gold Holdings und Flows sind positiv.
• Die Geopolitik (Russland-Ukraine-Krieg) spricht weiterhin für Gold.

Gegen einen Anstieg des Goldpreises sprechen folgende Tatsachen:

• Die Investoren nehmen über USD 2'000 Gewinne mit.
• Die Realrenditen steigen.
• Gold, die zinslose Anlage, müsste in dieser Situastion an Wert verlieren.

Gold und Realrenditen

2'000er Marke: Die psychologische Komponente

• Investoren sehen die 2'000 aktuell noch als Maximalkurs für Gold.
• Sobald der Goldpreis sich längere Zeit auf oder über diesem Niveau halten kann, gewöhnen sich die Investoren daran und können sich auch höhere Preise vorstellen.

Wir sind der Ansicht, dass Gold noch zwei bis drei Anläufe brauchen wird, bis es sich nachhaltig über der Marke von USD 2'000 etablieren kann.